Wenige Kilometer nordöstlich von
Kostrzyn (Küstrin) befindet sich das Schlachtfeld einer der
blutigsten Schlachten des 18. Jahrhunderts. Im sogenannten Siebenjährigen Krieg
(auch als Dritter Schlesischer Krieg bezeichnet) standen sich Preußen und
Großbritannien/Kurhannover sowie Österreich, Frankreich und Russland gegenüber.
Unweit der kleinen Gemeinde Zorndorf, heute
Sarbinowo, trafen im Sommer 1758 die
Armeen des Preußenkönigs Friedrich des Großen und der russischen Zarin Elisabeth
unter ihrem Befehlshaber Graf Wilhelm von Fermor aufeinander.
Zorndorf (Sarbinowo) im Jahre 2011
Der Schlacht vorangegangen war die Besetzung Ostpreußens durch Russland. Aus Süden bedrohten
die Österreicher Preußen, die Situation für den preußischen König war also durchaus
bedrohlich. Der König selber hatte immerhin Bedenken, ob die Sache gut ausgehen würde und überantwortete
vorsorglich seinem Minister Karl Wilhelm Graf Finck von Finckenstein in einer Geheimen Instruktion
die Staatsgeschäfte für den Fall seines eigenen Todes oder seiner Gefangennahme.
In dem betroffenen Teil der Neumark stand eine russische Truppe von fast 45.000 Mann bereit, ausgerüstet
mit fast 400 Geschützen.
In einem Eilmarsch versuchte Friedrich an die Oder zu kommen. Am 20. August 1758 traf er
in Frankfurt/Oder ein, wo er die ersten Zeichen des Krieges wahrnehmen konnte, die Beschießung der
Stadt Küstrin durch die Russen.
Das Schlachtfeld der Schlacht von Zorndorf
im Jahre 2011
Küstrin ist ein beredtes Beispiel, daß Geschichte sich nicht selten wiederholt. So wie
der 2. Weltkrieg 1945 zur nahezu völligen Auslöschung der Stadt Küstrin führte, so wurde
bereits 1758 die Stadt durch Kriegshandlungen fast komplett zerstört.
Einen Schutz gab es für die Zivilbevölkerung 1758 noch gar nicht, diese war auf Gedeih und
Verderb den kriegführenden Parteien ausgeliefert.
Der Auftakt für die in wenigen Tagen folgende Schlacht war ein Artillerieangriff am 20. August 1758
der bis an die Küstriner Neustadt vorgerückten russischen Truppen auf die Festung und die Stadt
Küstrin, bei der vorrangig zivile Ziele zerstört wurden.
Bombardement von Cüstrin (Zeitgenössische
Darstellung von 1759)
In dem Buch "Besondere Merkwürdigkeiten und Anekdoten aus Neudam (sic!) in der Neumark und der
herumliegenden Gegend von der unglüksvollen Gegenwart der Rußisch-Kaiserlichen Armee"
beschreibt ein (namentlich leider nicht bekannter) Pastor als Augenzeuge in einer an einen
Amtsbruder gerichteten Dokumentation das Geschehen in den Sommertagen 1758. Es entstand eine
genaue und sehr beeindruckende Beschreibung der Vorkommnisse rund um die Schlacht von Zorndorf,
auch wenn der Titel des Werkes dies eher nicht vermuten läßt.
"Heute um 8 Uhr fingen unsere Herzen, so wie unsere Häuser an zu zittern und zu beben.
Denn es erhob sich die erschrecklichste Canonade, die auf beiden Seiten in und auf Cüstrin gemacht wurde.
Schon nach einer halben Stunde stieg ein gewaltiger Rauch auf und das Feuer brandte 28 Stunden wie ein
glüender Ofen."
"In der Stadt selbst ist kein Wohnhaus stehen geblieben; nur die Garnison Kirche so zum
Lazareth gemacht worden, und das Stockhaus sind die kläglichen Trümmern der ganzen Stadt;
und dieses aus der Ursache, weil sie eigentlich im Walle stehen. An den Mauern der Festung
aber ist kein Stein berührt worden."
Festung und Stadt Küstrin hatten
1758 schwer zu leiden.
Der Beschuß hatte vor allem zivile Gebäude vernichtet, da diese zu großen Teilen noch in Holzbauweise
errichtet waren, die Festungs- und Wallanlagen blieben 1758 offenbar weitgehend unversehrt.
Auch damals gab es nicht nur menschliches Leid und Gebäudeschäden zu beklagen, wie später im 2. Weltkrieg
wurden unersetzbare Kulturgüter in nicht unbeträchtlicher Menge vernichtet.
"Denn der Königl. Schatz und das Berlinische Arsenal; die Königl. Krone, das Preußi.
Archiv, die allerbesten Effecten an Gold und Silber, sogar die Kirchengeräthe aus der Neumark auch das unsrige
lagen in dieser Festung sicher in Verwahrung. Ales dieses ist nun im Feuer aufgegangen, alles
liegt durch die Gluth verzehret."
Güstebiese (Gozdowice) an der Oder.
Unweit dieser Stelle setze Friedrich mit
seinen Truppen über die Oder.
Die preußische Truppe rückte am 21. August von Gorgast vor, wich dann aber in einer klugen
Ausweichbewegung nach Güstebiese (
Gozdowice) aus, wo sie mittels Behelfsbrücke über die Oder setzte.
Um den hinter Küstrin wartenden Feind abzulenken, baute man auch dort eine Brücke und erweckte
mit einem Scheinangriff den Eindruck, daß der Übergang dort geschehen werde. Die von den Russen vorbereiteten 150
Kanonen warteten jedoch umsonst.
In Güstebiese (
Gozdowice) wurde der König begeistert empfangen.
Georg Friedrich von Tempelhoff, als Soldat ebenfalls Augenzeuge der Ereignisse (später sollte er
Generalleutnant sowie Verfasser bedeutender militärhistorischer Schriften werden), beschrieb es so:
"Während der König auf der Höhe hielt, wurde er von Landleuten (die außerordentlich durch
die Russen gelitten hatten), besonders von Bauerweibern und Kindern aus Güstebiese, umringt,
die ihn ihren Vater, ihren Retter nannten, und bei dem Zudrängen, seinen Rock zu küssen,
einander bald umliefen."
Nach einer Nacht in Clossow auf dem Gut eines Herrn von Mörner rückt der König und seine Truppe
nach Darmiezel (Dargomysl) vor, die Nacht verbringt er in der Neudammer (
Dębno) Mühle an der Mietzel (Mysla).
Der herbeigerufene Forsbeamte Zöllner will ihm am nächsten Tag als Führer dienen, womit er im Vorteil
der Ortskenntnis ist. Auch hier kommt dem König das hochentwickelte Können seiner Pioniere zu Gute,
die anstelle der von den Russen zerstörten Brücke über die Mietzel Behelfsübergänge errichten,
die das Vorrücken seiner Truppen am nächsten Morgen beschleunigen sollen.
Plan der Schlacht von Zorndorf (Sarbinowo),
Preußische Truppen blau, russische rot.
Am 25. August 1758, wie die vergangenen Tage ein heißer Sommertag, läßt der König gegen 3.30
Uhr morgens seine Armee in die Schlacht ziehen. Auf den Feldern zwischen Quartschen (
Chwarszczany), Zorndorf (
Sarbinowo), Zicher (
Cychry)
und Wilkersdorf (
Krześnica) hat der König die russischen Truppen umgangen und greift nun an.
Der übliche und sonst erfolgversprechende Angriff der preußischen Infanterie bringt zunächst wenig
Erfolg, die Schlacht scheint sich festzufahren. Der linke preußische Flügel mußte zurückweichen,
zeitweise sah die Lage bedrohlich aus. Friedrich persönlich griff ein, stieg vom Pferd und
nahm die Fahne des zurückweichenden Infanterieregiments in die Hand und führte die bereits
flüchtende Truppe wieder in die Schlacht (ein Bild, das bis heute - von zahlreichen Malern
verewigt - die Vorstellung von der Zorndorfer Schlacht prägt: Friedrich, mit der Fahne, seinen
Männern mutig vorangehend. Ob die Realität wirklich so aussah?).
Friedrich der Große in der Schlacht bei
Zorndorf, Carl Röchling (1904)
Die Entscheidung wurde jedenfalls nicht durch Friedrichs Aktion herbeigeführt, sondern
durch die Insubordination eines seiner kommandierenden Offiziere, des jungen Generalleutnants
Friedrich Wilhelm von Seydlitz-Kurzbach.
Den Befehl des Königs, mit seiner Kavallerie das Zentrum der vorstürmenden Russen
anzugreifen, verweigerte dieser mehrfach, obwohl der König ihn mit den
Worten "er hafte mit seinem Kopf für den Ausgang der Schlacht" bedrohte. Seydlitz-Kurzbach
widersetzte sich mit den Worten "Sagen Sie dem Könige, nach der Schlacht steht ihm mein Kopf zu Diensten,
in der Schlacht müsse er mir noch erlauben, Gebrauch davon für ihn zu machen."
Der junge, kluge Kavallerie-General wartet ab und läßt den
Gegner zunächst an sich vorbeistürmen, bis er diesen dann mit seinen Schwadronen von hinten angriff
und einkesselte und so den Ausgang der Schlacht bestimmte und ganz sicher auch seinen eigenen Kopf rettete.
Er trieb die russischen Truppen zurück und rieb sie fast völlig auf, indem er sie in den Morast bei Quartschen
(
Chwarszczany) zurücktrieb.
Die Kapelle von Quartschen. Hierher zogen
sich die russischen Truppen zurück.
Der König würdigte Seydlitz-Kurzbach nach dem Ende der Schlacht jedenfalls gegenüber dem Botschafter seines
britischen Verbündeten mit den Worten: "Ohne diesen hier stünde es heute schlecht um uns" und
scheint ihm die "kreative Befehlsauslegung" nicht übel genommen zu haben, schließlich machte
Seydlitz-Kurzbach weiter Karriere und wurde Generalinspekteur der Schlesischen Reiterei und
General der Königlichen Kavallerie.
Von Seydlitz-Kurzbach ist mit seiner Form der Befehlerfüllung heute ein Vorbild der deutschen
Bundeswehr, Kasernen und Schiffe wurden nach ihm benannt: er erfüllte den Befehl des Königs
seinem Sinn nach, nicht seiner Form - eine im damaligen Preußen unerhörte Tat, heute Basis
moderner Militärführung. Die Familie Seydlitz-Kurzbach blieb übrigens dem Militärischen verbunden,
ein Nachfahre des Kavalleriegenerals, Walther von Seydlitz-Kurzbach, geriet als hochdekorierter General
1943 in Stalingrad in die Gefangenschaft und schien, wie sein Vorfahr, pragmatisches Handeln
zu bevorzugen, leider aber erfolgloser: Als Mitglied des BDO (Bund deutscher
Offiziere) setzte er sich für ein Ende des Krieges mit der Sowjetunion und
gegen den Nationalsozialismus ein.
Auf dem Schlachtfeld von Zorndorf 2011
"Die Schlacht begann um 9 Uhr Vormittags und endete 8 Uhr Abends. Der König siegt über die
Russen unter Fermor. Diese verloren 941 Officiers, darunter 5 Generale, und 20590 Mann an
Todten, Verwundeten und Gefangenen, 103 Kanonen und 27 Fahnen und Standarten, ein Paar
Pauken und eine Menge Bagage. Der Preußische Verlust bestand in 324 Officieren,
11061 Mann, 26 Kanonen und einigen Fahnen. Die Stärke der Preußischen Armee am Tage der
Schlacht war 30 bis 32000 Mann, die der Russischen circa 50000 Mann." schreibt
Karl Heinrich Siegfried Rödenbeck später in seinem "Tagebuch aus Friedrichs des Großen
Regentenleben" über diesen Tag.
Der König selber meldet an seinen Minister von Finckenstein: "Wir haben so eben die Russen
geschlagen. Die Bataille hat 9 Stunden gedauert, und ist sehr blutig gewesen..."
Denkmal für die Schlacht von Zorndorf,
errichtet 1826, zerstört 1945
Damit haben weder König noch die anderen übertrieben. Die Schlacht hat etwa 30000 Soldaten auf
beiden Seiten das Leben gekostet, Verwundete und betroffene Zivilisten nicht mitgerechnet.
Zahllose Städte und Dörfer sind zerstört, Vorräte der Bauern, die darin lagerten, vernichtet.
Doch auf die Dörfer und Städte rund um das Schlachtfeld kamen nun, da man glücklich dem
Kampfe entronnen war, die Kriegsfolgen zu.
Die Beschreibung des Pastors aus Neudamm (
Dębno) bietet einen grauenhaften realistischen Blick hinter die
Kulissen heldenhafter Schlachtgeschichtsschreibung.
Das Aufräumen und die Versorgung der Verletzten und der Gefangenen blieb
nämlich Sache der einheimischen Bevölkerung, die ja selber noch stark unter dem Geschehen litt.
Noch tage-, ja wochenlang hielten sich Verletzte eigene und fremde Soldaten in den überfüllten
Dörfern und Städten der Umgebung auf. Die Bevölkerung
wurde zu Aufräumarbeiten, Hilfsleistungen und Quartierstellungen herangezogen.
Informationstafel am Ort der Schlacht
"Mein Gott, was lagen da vor Menschen! ... ein großer Morast, der Haagebruch genannt.
In dieses unglückliche Todtenthal hinab sind von oben herab bespannte Kutschen, Pack-, Rüst-,
Proviant-, Pulver- und andere Wagen in der Flucht gestürzet. Alles liegt untereinander verkehrt
und versunken. Sechshundert Russen haben wenigstens ihr Grab darin gefunden, die theils erschossen
teils ersoffen sind."
"Auf dem ordentlichen Schlachtfelde ist gemeiniglich 1 Pferd und 10 Russen zusammen eingescharret
worden; die Preussen aber sind besonders begraben. Von unseren Bürgern sind jedesmal 30 Mann zum
Begräbnis der Todten beordert worden, und diese nebst den abgeschikten von den umliegenden Dörfern
haben 4 volle Wochen ihre Arbeit gehabt."
Und auch nach dem Ende der Kampfhandlungen hatte das Blutvergießen kein Ende. Eine Versorgung
der Verletzten, wie man es aus modernen Kriegen kennt, gab es nicht, Verwundete lagen noch
Wochen später auf dem Schlachtfeld herum, während Bauern und selbst Zugereiste die Gefallenen
ausplünderten.
Das neue Denkmal für die Schlacht
von Zorndorf, errichtet 2010
Der Pastor aus Neudamm berichtet auch hiervon:
"Die Russen, welche noch lebten, wurden auf den Kopf geschlagen oder durch einen Jäger, dergleichen
bei dem Begräbnis commandirt waren, erschossen und also mit eingescharret."
"Auf den Feldern, im Getraide, im Flachs, hinter den Zäunen lagen um uns herum eine große
Menge todte, halbangefressen und verfaulte. Die noch lebende kamen in die Stadt und in die Dörfer
und baten um Kliba (Essen); die in den Heiden nicht fortkommen können, hatten an den Bäumen die Rinde,
Blätter und Wurzeln so weit abgenaget, als sie reichen können; und also sie bis in die vierte Woche
gelebet."
"Diese Lokspeise begieriger Seelen zog sogar von Berlin und von Wrizen Leute zur Plünderung
hieher, und man schleppte noch lange nachher Geld, Kupfer, Meßing, Zinn, Eisen, Silber, Wagens,
Kleider, Betten, Schrodt zu futtern oder zu backen, Bücher, Zelte, Papier, Betstellen, Stühle,
Hüte, Mantels, Pelze, Roquelohrs, Hemden, Stiefeln, Schuh und unzählige Dinge weg."
Beschreibungen einer chaotischen Kriegssituation ohne Recht und Gesetz, bei der sich ein jeder selbst
der Nächste war und Rücksichtnahme kaum zu erwarten war. Genfer Konvention und
Haager Landkriegsordnung wurden erst Jahrhunderte später entwickelt, doch die Vorgänge im 2. Weltkrieg
beweisen, daß auch Reglements Kriege nicht wirklich humaner machen.
Die russischen Truppen zogen sich nach Osten zurück, Friedrich hatte zumindest Zeit gewonnen. Trotz seines
Sieges schien aber schon klar, dass es für ihn nur ein temporärer Gewinn war, die nächste Auseinandersetzung
zeichnete sich bereits ab.
Der sog. Friedrichshügel mit Denkmal und
Aussichtsturm 2011
Am 25. August 1826 errichteten Bürger am sogenannten "Friedrichshügel" bei Zorndorf (
Sarbinowo) ein Denkmal für die Schlacht.
Das Denkmal war recht einfach
gehalten in Form einer Pyramide mit einem oben stehenden Oblong mit der Aufschrift "Hier stand Friedrich der Große
in der Schlacht am XXV. Aug. MDCCLVIL". Etlichen Bürgern war dies bereits damals zu wenig prunkvoll.
Infolge dessen spielte sich dann hier der von Theodor Fontane in seinen "Wanderungen durch die Mark Brandenburg"
festgehaltene Geniestreich ab:
Der kunstsinnige Graf von Schwerin, Herr des benachbarten Gutes Tamsel (Dabroszyn), erfuhr, daß ein Küstriner Klempner
in patriotischer Anwallung eine Skulptur des Königs Friedrich in Weißblech hergestellt hatte und beschloß, nachdem er
schon im Parke seines Schlosses in Tamsel (Dabroszyn) eine schöne Viktoria-Skulptur von Rauch aufgestellt hatte,
diese zu erwerben. In einer Nacht- und Nebel-Aktion ließ der Graf die Weißblechfigur auf den Obelisken stellen.
Innerhalb des nächsten Jahres zeigte sich, daß das Material nachließ und die einst glänzende Figur zum Spott der
benachbarten Bauern geworden war.
Da regte sich des Grafen ästhetisches Gewissen und er ließ die Figur heimlich wieder entfernen.
Das Denkmal in seiner bisherigen Form stand dann noch bis 1945, wurde dann zerstört. Jahrelang zierte nur ein
Steinhaufen die Stelle, bis 2010 ein neuer Gedenkstein errichtet wurde, der nicht nur an den Sieger der Schlacht,
sondern vor allem an die gefallenen Soldaten beider Kriegsparteien erinnert. Unweit des Steins wurde ein Aussichtsturm
errichtet, der allerdings leider durch die umstehenden Bäume nur in der blattlosen Zeit Aussicht auf das Schlachtfeld
bietet.
Das heute nicht mehr vorhandene Denkmal
für Friedrichs Oderübergang bei Güstebiese.
Sammlung B. Atroszko.
Auch bei Güstebiese (
Gozdowice) errichtete man 1908 ein Denkmal in Form eines Obelisken, welches an den Oderübergang Friedrichs
erinnerte. Das Denkmal wurde im 2. Weltkrieg zerstört.
Die berühmte Mühle an der Mietzel ist leider nicht mehr existent. Nach der Schlacht soll dort laut Fontane noch
ein Lehnstuhl aufbewahrt worden sein, auf dem Friedrich die Nacht verbracht haben soll.
Durch die Schlacht sind insbesondere die umliegenden Dörfer Zorndorf, Quartschen, Wilkersdorf und weitere stark
in Mitleidenschaft gezogen worden, die folgenden Jahrhunderte und weitere Kriege taten ein Übriges.
So erinnert nicht mehr viel bauliches an das Schlachtfeld und die Schlacht von Zorndorf.
In Quartschen steht noch die Templerkirche, die 1758 den russischen Truppen auf dem Rückzug Unterschlupf bot,
die meisten damals umliegenden Gebäude sind nicht erhalten.
Ein Gang über die Felder zwischen Zorndorf (
Sarbinowo), Wilkersdorf (
Krześnica) und Quartschen (
Chwarszczany) mit dem Wissen
um die Geschehnisse im Jahr 1758 ist trotzdem ein empfehlenswerter Ausflug in eine Geschichte, die sich nicht
wiederholen möge.
F. Wassmuth, 2011